Es ist wieder einmal ein neuer Rekord: Die börsennotierten Unternehmen in Deutschland schütten erneut so viel Dividende aus wie nie zuvor. So verweist der Fondsverband BVI auf eine Untersuchung, wonach die rund 600 Gesellschaften eine Summe von insgesamt 52,6 Milliarden Euro an ihre Aktionäre auszahlen. Dies sei ein Zuwachs von 11,6 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Etwa 35,8 Milliarden Euro stammen dabei von den großen Dax-Unternehmen.
Für die Aktionäre stellen die Ausschüttungen – in Deutschland ist ein jährlicher Turnus üblich – ein attraktives Zusatzeinkommen dar. Laut BVI machen diese Ausschüttungen über einen langen Zeitraum betrachtet sogar einen erheblichen Anteil an der Gesamtrendite einer Aktie aus. In Korrekturphasen können Dividenden darüber hinaus als Puffer gegen Kursverluste dienen.
Allerdings sollten sich Anleger nicht durch eine aktuell hohe Ausschüttungsrendite blenden lassen. Auch bei Dividendenaktien komme es darauf an, wie das jeweilige Unternehmen wirtschaftlich aufgestellt ist, wie zuverlässig und kontinuierlich die Dividenden in der Vergangenheit gezahlt wurden und schließlich müsse analysiert werden, woraus sich die Ausschüttungen generieren, so die Experten. Denn die Lage eines Unternehmens könne sich verschlechtern und in der Folge Dividenden gekürzt oder sogar gestrichen werden. Bei der Titelauswahl sei somit neben dem Blick auf die Zahlen auch eine qualitative Bewertung sinnvoll.
Doch trotz der immer wieder neuen Rekorde lassen sich die meisten Deutschen den Geldregen entgehen. Wie eine Untersuchung der Unternehmensberatung Ernst & Young zeigt, gehören die Dax-Konzerne zwar zu gut einem Drittel (35,8 Prozent, Vorjahr: 37,7 Prozent) deutschen Aktionären, allerdings sind dies in der Mehrzahl institutionelle Profi-Investoren. Besonders hoch sei deren Anteil demnach bei der Deutschen Börse (93 Prozent institutionelle Investoren), Infineon (90 Prozent) und Bayer (88 Prozent). Der Anteil der deutschen Privatanleger liege dagegen bei gerade einmal elf Prozent. Mehr als jede zweite Aktie des Dax befinde sich in ausländischer Hand. Ende vergangenen Jahres hielten ausländische Investoren im Schnitt 53,7 Prozent der Dax-Aktien, ein Jahr vorher lag der Anteil bei 52,4 Prozent, so die Analyse. Etwa 10,5 Prozent des Aktienbesitzes ließen sich geografisch nicht zuordnen.
Dividendenfonds: Breit gestreuter Zugang zu ausschüttungsstarken Unternehmen
Anstatt sich nun in die aufwendige Unternehmensauswertung zu begeben, können Anleger auch auf Dividendenfonds zurückgreifen. Hier kümmert sich ein professionelles Management um die Titelauswahl und stellt ein geeignetes Portfolio an ausschüttungsstarken Konzernen zusammen.
Die meisten Dividendenfonds legen ihr Vermögen weltweit an, um möglichst breit zu streuen. Speziell auf deutsche Unternehmen fokussiert aber etwa der UBS Equity – German High Dividend (ISIN: LU0775052292). Der 2012 aufgelegte Fonds verwaltet ein Vermögen von über 93 Millionen Euro. Die Performance in den vergangenen fünf Jahren lag bei 71,43 Prozent (FWW, Stand: 4.5.2018). Zu den Top-Holdings im Portfolio zählen Allianz, Daimler, Bayer und die Deutsche Telekom.
In europäische Unternehmen, davon aktuell schwerpunktmäßig in Deutschland, legt der First Private Euro Dividenden STAUFER (ISIN: DE0009779611). Der 228 Millionen Euro schwere Dividendenfonds behauptet sich seit 1997 am Markt und investiert in Unternehmen wie Renault, Deutsche Post und Lufthansa. In fünf Jahren betrug die Wertentwicklung 85,63 Prozent (FWW, Stand: 4.5.2018).
Weltweit, dabei aber ebenfalls mit Schwerpunkt Deutschland, legt der MainFirst Global Dividend Stars (ISIN: LU1238901240) sein Vermögen von über elf Millionen Euro an. Der Dividendenfonds ging im Juli 2015 an den Start, die Wertentwicklung in den vergangenen zwei Jahren lag bei 26,46 Prozent (FWW, 4.5.2018). Zu den größten Positionen im Portfolio gehören Sixt, die Deutsche Post und zum Beispiel RWE.
Tipp: Alle genannten Dividendenfonds sind über FondsDISCOUNT.de ohne den branchenüblichen Ausgabeaufschlag erhältlich und lassen sich auch als Fondssparplan einrichten. Im Chartvergleich dargestellt ist aus Gründen der Vergleichbarkeit die Wertentwicklung in einem Jahr.