„Eigentlich sind Beteiligungen in Blockheizkraftwerke, also dezentrale energieeffiziente Anlagen, in denen auch noch die Wohnungswirtschaft als Endkunde dient, ein verhältnismäßig ruhiges Investment, da vor allem das Ausfallrisiko sehr gering ist“, sagt Marc Banasiak, geschäftsführender Gesellschafter bei Luana, gegenüber FondsDISCOUNT.de. Doch die Beteiligung „Blockheizkraftwerke Deutschland 2“ sorgte für einigen Wirbel, was weniger an den Assets und dem Anlagemodell, sondern viel mehr an dem damaligen Partner „beta GmbH“ lag, der für diese Beteiligung bei einem Teil der Standorte Dienstleistungen wie etwa Gaseinkauf, Wartung, Betrieb und die Energiekostenabrechnung übernahm. Luana fasst für die Leser von FondsDISCOUNT.de die Situation noch einmal zusammen.


So sei der BHKW 2 positiv angelaufen. „Blockheizkraftwerke sind eine sehr effiziente Technologie, da sie gleichzeitig Wärme als auch Strom produzieren. Wir haben in dieser Beteiligung insgesamt 39 Projekte entwickelt, wodurch eine sehr breite Risikostreuung gegeben war. Die beta GmbH hatte als Partner wichtige Dienstleistungen übernommen, da die Luana damals noch ein reiner Fondsinitiator war und nur wenig „Manpower“ direkt in den Kraftwerken vorhanden war“, so Banasiak. Die Schwierigkeiten setzten 2,5 Jahre nach dem Start ein, als die beta GmbH mitteilte, dass sie mit den Konditionen nicht mehr einverstanden sei und prompt Klage einreichte. „Die Konditionen waren (und sind bis heute) vertraglich fest vereinbart und auch so prospektiert, sodass der Spielraum für nachträgliche Änderungen limitiert ist. Ein klarer Versuch der beta GmbH uns als Geschäftsführung hiermit unter Druck zu setzen. Wir haben den Sachverhalt sofort den Anlegern mitgeteilt, die daraus entstehenden Risiken dargelegt und entsprechende Maßnahmen getroffen. Die Klage der beta GmbH wurde in der ersten Instanz beim Landesgericht Hamburg abgewiesen und unserer Widerklage (auf Einhaltung der Verträge) stattgegeben.“ Die beta GmbH ging jedoch Ende des Jahres in Berufung und der Fall wandert nun vor das Oberlandesgericht. „Wir gehen davon aus, dass wir auch in zweiter Instanz Recht bekommen, allerdings wird die Wartezeit sicherlich zwei Jahre in Anspruch nehmen. Ob die beta GmbH im Falle einer erneuten Niederlage allerdings dann überhaupt zahlungsfähig sein wird, bleibt offen.“


 


Luana übernimmt Risiko für Anleger


Die Klage hatte aber einen Dominoeffekt: Denn der Rechtsstreit, welcher zwar nur rund 15 Prozent der in der Beteiligung betroffenen Objekte betrifft, sorgte dafür, dass der Finanzierungspartner aufgrund seiner internen Richtlinien gezwungen war, bei anderen Projekten abzuwarten.


„Es war vorgesehen, die ökologische Energieversorgung mittels Blockheizkraftwerken an 20 Standorten, hauptsächlich in Baden-Württemberg, für insgesamt 1.500 Mieter, umzusetzen. Die Finanzierung sollte zu 50 Prozent durch die Anleger der Beteiligungsgesellschaft Blockheizkraftwerke Deutschland 2 und zu 50 Prozent durch die GML Gesellschaft für Mittelstandsleasing mbH („GML“) durchgeführt werden. Aufgrund des latenten Risikos des Verfahrens musste die GML allerdings nach den ersten acht Projekten mit der weiteren Begleitung innehalten. Die restlichen zwölf Standorte waren somit im Bau, ohne dass der Generalübernehmer auf den Fremdkapitalanteil zugreifen konnte“, erklärt Banasiak.


Keine einfache Situation für Luana. Auf der einen Seite muss der Generalübernehmer bezahlt werden, auf der anderen Seite besteht ein möglicherweise noch zwei Jahre andauernder Rechtsstreit. Es schien, als müssten Anleger zumindest mittelfristig auf Ausschüttungen verzichten und noch darüber hinaus einige erhöhte Risiken in dieser Beteiligung erdulden. Luana hatte in dieser Situation transparent kommuniziert und den Anlegern Lösungsmöglichkeiten dargelegt. Am Ende wurde per Gesellschafterbeschluss die Veräußerung des gesamten Portfolios vereinbart.


„Die einzelnen BHKW wurden somit verkauft, aber aufgrund des Rechtstreits für die Projekte, welche die beta GmbH betreffen, sind diese entweder nicht am Markt veräußerbar oder nur mit massiven Risikoabschlägen. Insofern haben wir uns entschlossen die entsprechenden Projekte auf die eigenen Bücher zu nehmen und die Anleger von sämtlichen Risiken und Pflichten ins diesem Zusammenhang freizustellen. Wir haben die ursprünglich geplanten Cashflows berechnet und abgezinst und zu diesem Preis die Projekte mit dem anhängigen Rechtstreit übernommen. Wir übernehmen hiermit ganz bewusst Verantwortung für unsere Investments und lassen die Anleger nicht mit den Risiken allein.“, so Banasiak.


Das Ergebnis kann sich laut Banasiak angesichts der großen Herausforderungen durchaus sehen lassen: Die Anleger steigen zwei Jahre früher als gedacht mit einem Plus aus. Die Gesamtausschüttung wird insgesamt 114 Prozent für 4,5 Jahre betragen. Die erste ausstehende Teilzahlung in Höhe von 68 Prozent wird Mitte Januar 2019 erfolgen und der zweite Teil in Höhe von 10 Prozent wird Anfang Februar 2019 ausgezahlt, nachdem die Anleger ihren Antwortbogen zurückgesendet haben.


 


„Manpower“ jetzt in House


Einen wichtigen Schritt hat Luana auch für sich vollzogen: Man hat sich weitestgehend unabhängig von externen Dienstleistern gemacht. „Wir haben mittlerweile ein Team von 35 Leuten aufgebaut, die alle wichtigen Dienstleistungen abbilden. Jetzt werden die Projekte „in House“ geplant, gebaut und langfristig betrieben. So sind wir weiter auf dem Weg vom ehemaligen Initiator für Beteiligungen zum reinen ökologischen Energieversorger.“, erklärt Banasiak.


Das helfe besonders bei den nächsten Investments von Luana, bei denen Banasiak davon ausgeht, dass diese eher wieder vergleichsweise unspektakulär sein werden. Konstante Cashflows und geringe Ausfallrisiken, vor allem im Bereich der Energieversorgung in der Wohnwirtschaft, sollen für ein hohes Maß an Sicherheit sorgen. „Wir freuen uns insbesondere, dass einige Anleger bereits signalisiert haben ihren Rückfluss in die aktuelle Beteiligung „Blockheizkraftwerke Deutschland 4“ zu investieren, die noch bis März 2019 verfügbar ist. Für dieses Vertrauen in uns und die effiziente Energieversorgung möchte ich mich bereits im Voraus bedanken.“, sagt Banasiak abschließend.


 


Hinweis: Alle Investoren der Beteiligung „Blockheizkraftwerke Deutschland 2“ erhalten von Luana ein Anlegerschreiben, in dem der Sachverhalt sehr detailliert aufgeschlüsselt ist und das alle Informationen zur Auszahlung erhält.