Der August 2019 war heiß – und dies nicht nur aufgrund der hohen Temperaturen. Auch die Politik sorgte mal wieder für heiße und wechselhafte Schlagzeilen und teilweise auch Sorgen. Wir sind aber unbesorgt und halten weiter an unserer bewährten Strategie fest. Wir beteiligen uns schließlich an Unternehmen mit Produktivkapital und nicht an der heißen Luft der Politiker. Die Performance unseres Max Otte Vermögensbildungsfonds (ISIN: DE000A1J3AM3) war mit -4,68 Prozent zwar leicht negativ zum Vormonat, aber insgesamt hat kein einziger der von uns beobachteten Indizes eine Verbesserung erreichen können. Wichtiger für uns ist – und das wissen Sie, werte Investoren – die längerfristige Betrachtung unserer Leistung. Seit Jahresbeginn liegt der Max Otte Vermögensbildungsfonds mit guten 7,2 Prozent im Plus. Auf drei Jahre gesehen sind es 23,8 Prozent.


Unser Ass im Ärmel: hohe Liquidität


Unser Polster liegt per Monatsende August bei 31,4 Prozent. Dieses werden wir nutzen, wenn sich aus unserer Sicht attraktive Investmentchancen ergeben. Im August konnten wir schon großartige Unternehmen zu attraktiven Preisen aufnehmen. Der NAV des Max Otte Vermögensbildungsfonds stand zum 30. August bei 132,33 Euro. Der DAX gab im vergangenen Monat 2,05 Prozent ab, während der MSCI World Euro sich mit -1,16 Prozent etwas besser hielt. Der Schweizer SMI fiel mit -0,24 Prozent noch positiver auf. Auch seit Jahresbeginn ist er stark. Innerhalb unserer Peergroup von aktiv gemanagten Investmentfonds stehen wir seit Jahresbeginn im Mittelfeld. Der Abstand zum Rest des Feldes ist aber groß.


Investieren in Value- oder Growth-Aktien?


Das ist eine Frage, die viele Investoren bewegt. Als Growth-Titel (sog. Wachstumswerte) werden solche Unternehmen bezeichnet, die sich durch starkes Wachstum auszeichnen. Es sind Unternehmen, die in der Vergangenheit ihre Umsätze, Marktanteile oder Gewinne signifikant steigern konnten und dies, aller Voraussicht nach, auch zukünftig tun werden. Typischerweise wird keine Dividende gezahlt, da die einbehaltenen Gewinne ins Unternehmen reinvestiert werden und es liegt oftmals eine hohe Bewertung vor.


Als Value-Titel (sog. Substanzwerte) werden Unternehmen bezeichnet, die ein bereits etabliertes Geschäftsmodell betreiben und sich innerhalb dieses Geschäftszweiges im Verhältnis zum Markt gut positioniert haben. Hier finden sich auch zyklische Werte sowie regelmäßig Unternehmen, die schon lange bestehen und im Laufe der Zeit kontinuierlich gewachsen sind. Es wird oftmals eine Dividende gezahlt und die Bewertung ist im Verhältnis zum Growth-Segment niedriger. Die Grenze zwischen den Kategorien Growth und Value ist jedoch keinesfalls starr. Im Laufe eines längeren Betrachtungszeitraums werden nicht selten aus Growth-Titeln ansehnliche Value-Titel oder umgekehrt. Doch auch mit Blick auf die teils fließenden Grenzen lassen sich Unternehmen jedenfalls kurzfristig innerhalb der Gruppen einordnen – auch wenn diese Zuordnung nicht für die Ewigkeit getroffen sein muss.


Value gegen Growth


Ausgangspunkt für eine Gegenüberstellung von Value und Growth sind die Indizes MSCI World Value und MSCI World Growth sowie die Indizes MSCI World Value TR und MSCI World Growth TR („total return“, also inklusive Dividenden).


Stellen wir die oben vorgestellten Indizes im historischen Verlauf einmal grafisch gegenüber:



Bei Betrachtung von Value und Growth ohne Einbeziehung von Dividenden (siehe Grafik) ergibt sich, dass Value zwar wiederholt Growth outperformt, aber gleichzeitig auch immer wieder eingeholt wird. Bezieht man Dividenden in den Vergleich mit ein (die in der Regel nur von den Value-Titeln in nennenswerter Höhe gezahlt werden), fällt zunächst auf, dass die Wertentwicklung beider Indizes deutlich ansteigt. Spannender ist jedoch die Erkenntnis, dass die Gesamtentwicklung des MSCI World Value TR die des MSCI World Growth TR deutlich übersteigt. Der Growth Index kann den Vorsprung bei berücksichtigten Dividenden nicht wieder einholen. Zudem geht die Schere zwischen den Indizes seit 2010 immer deutlicher auseinander. Dies lässt sich nicht nur grafisch darstellen, auch die Zahlen überzeugen. Der Value TR Index konnte über den Betrachtungszeitraum eine jährliche Rendite von 11,6 Prozent erzielen. Der Growth TR Index bleibt hingegen mit +9,9 Prozent p.a. zurück. Innerhalb des Value-Segments wurde eine Dividendenrendite von 3,6 Prozent mit einem KGV von 14,5 erzielt. Das Growth-Segment bleibt auch hier zurück, mit einer Dividendenrendite von nur 1,4 Prozent und einem deutlich erhöhten KGV von 25.


Wir halten fest: Bezieht man gezahlte Dividenden in den Vergleich Value und Growth mit ein, ergibt sich ein klarer Vorsprung bei der Performance für Value-Aktien. Dividenden machen auch hier den Unterschied und sorgen für eine langfristig überdurchschnittliche Performance.


 


Neuaufnahme aus dem Immobiliensektor


Die Simon Property Group ist ein Immobilien-REIT, aus dem Bereich Gewerbeimmobilien (Schwerpunkt Einkaufszentren und Outlet Center) und ein klassischer Value-Titel. Aufgrund seiner Fokussierung auf die besten und begehrtesten Lagen mit seinen sogenannten Class-A Malls sowie seiner branchenweit hervorragenden Bilanzqualität und des anhaltenden Wachstums ist Simon zu Unrecht in den Sog der „Einzelhandelsapokalypse“ hineingezogen worden. Bei den durchschnittlichen Mieteinnahmen je Fläche sowie der Qualität der vermieteten Objekte schwimmt Simon im Konkurrenzvergleich ganz oben mit, ohne das Feld deutlich anzuführen. Dafür ist aber die Bilanz deutlich stärker und risikoaverser, sodass SPG im Branchenvergleich das konservativste Investment darstellt. Zudem ist Simon einer der wenigen mit A bewerteten REITs sowie in der Lage, sich aus dem operativen Geschäft selbst zu finanzieren. Das ist eine Seltenheit bei REITs, welche von Refinanzierungskonditionen abhängig sind. Mit einer ausreichend gedeckten aktuellen Dividendenrendite von 5,6 Prozent bietet das Unternehmen zudem eine interessante Einkommensquelle.