Ein Blick auf die aktuell verfügbaren Zahlen zeigt, dass die Bedeutung von „Pflege“ künftig weiter steigen wird. So verzeichnete das Statistische Bundesamt zum Jahresende rund 3,41 Millionen Pflegebedürftige in Deutschland. Nur zwei Jahre zuvor, im Dezember 2015, lag die Zahl der Pflegebedürftigen nach Pflegeversicherungsgesetz noch bei 2,86 Millionen Menschen. Die starke Zunahme um 0,55 Millionen Menschen – dies entspricht 19 Prozent – führen die Statistiker zum Großteil auf eine zwischenzeitliche Erweiterung des Pflegebedürftigkeitsbegriffs mit fünf statt bisher drei Pflegestufen seit dem 1. Januar 2017 zurück, wonach deutlich mehr Personen in diese Kategorie fallen. Doch auch die steigende Lebenserwartung hat ihren Anteil an dieser Entwicklung. Denn mit zunehmendem Alter steigt die Wahrscheinlichkeit, pflegebedürftig zu sein. „Während bei den 70- bis 74-Jährigen rund sechs Prozent pflegebedürftig waren, wurde für die ab 90-Jährigen die höchste Pflegequote ermittelt: Der Anteil der Pflegebedürftigen an der Bevölkerung in diesem Alter betrug 71 Prozent“, teilt das Statistische Bundesamt zur Entwicklung im Jahr 2017 mit.
Weiter heißt es, dass gut drei Viertel aller Pflegedürftigen (76 Prozent bzw. 2,59 Millionen Menschen) zu Hause versorgt wurden. Weitere 0,83 Millionen Pflegebedürftige lebten ebenfalls in Privathaushalten, wurden allerdings durch ambulante Pflegedienste versorgt. Knapp ein Viertel der Pflegebedürftigen (24 Prozent oder 0,82 Millionen Menschen) wurde hingegen in Pflegeheimen vollstationär betreut. Dabei dürfte der Anteil in den Pflegeheimen weiter zunehmen. Denn der Trend zu mehr Single-Haushalten bzw. kleineren Haushaltsgrößen erschweren die sogenannte informelle Pflege, wonach (jüngere) Familienmitglieder die Betreuung der älteren Generation übernehmen.
Auch der auf Pflegeimmobilien spezialisierte Initiator INP geht von einer steigenden Nachfrage nach Heimplätzen aus. Die Gesellschaft beruft sich auf Zahlen des Immobiliendienstleisters CBRE und der ImmoTISS care GmbH, wonach bis zum Jahr 2030 etwa 340.000 zusätzliche Pflegeplätze entstehen müssen, um den steigenden Bedarf zu decken. Hinzu komme ein sogenannter Substitutionsbedarf von rund 210.000 Pflegeplätzen für bestehende, aber veraltete Einrichtungen. Die von INP aus dem „Pflegeheim Rating Report 2017“ zitierten Prognosen gehen von erforderlichen Neu- und Reinvestitionen von 53 bis 85 Milliarden Euro bis zum Jahr 2030 aus.
Pflegeimmobilien als Anlageobjekt
Diese Rahmenbedingungen machen den Pflegemarkt auch als Investitionsumfeld attraktiv. Anleger können zudem von den Besonderheiten von Pflegeimmobilien profitieren. Die Marktvorteile dieser Immobiliengattung liegen etwa in der per Sozialgesetzbuch (SGB XI) definierten Förderungswürdigkeit. Demnach wird „der Anteil des Heimentgeltes, der für die Unterkunft und Verpflegung sowie für die Investitionen (bzw. Mieten und Pachten) zu leisten ist, vom Staat bzw. von den Sozialhilfeträgern übernommen, sofern der Bewohner selbst oder seine Angehörigen ersten Grades diese Kosten nicht oder nicht vollständig tragen können. Für den Betreiber einer Pflegeeinrichtung bedeutet dies, dass der zu leistende Eigenanteil der Bewohner für den Pflegeplatz im Bedarfsfall grundsätzlich durch staatliche Unterstützung sichergestellt ist“, fasst INP die Regelung zusammen.
Die INP-Gruppe initiiert seit ihrer Gründung im Jahr 2005 Pflegeimmobilienfonds und bietet somit auch Privatanlegern Zugang zu diesem Wachstumsmarkt.
Neu in Platzierung gestartet ist jetzt der AIF 26. INP Deutsche Sozialimmobilien. Investiert werden soll in sechs Einrichtungen an verschiedenen Standorten. Konkret handelt sich nach Angaben des Initiators um das Senioren- und Pflegeheim „Haus Friedrich Ludwig Jahn“ in Saarbrücken (Saarland), die „Seniorenresidenz Großenaspe“ in Großenaspe (Schleswig-Holstein), das „Pflegezentrum Techau“ in Techau (Schleswig-Holstein), die Pflegeeinrichtung „Forstgarten Stift Wehretal“ in Wehretal (Hessen), und das „Seniorenhaus St. Michael“ in Gräfenberg (Bayern). Als sechstes Anlageobjekt wurde der „Kindergarten Weltentdecker“ in Essen (Nordrhein-Westfalen) ausgewählt, womit zusätzlich der steigenden Nachfrage nach Kinderbetreuungsangeboten Rechnung getragen werden soll.
Wie bei INP üblich, wurden mit den jeweiligen Betreibergesellschaften langjährige Mietverträge geschlossen, welche über die prognostizierte Fondslaufzeit von rund zwölf Jahren hinausreichen. Prognostiziert werden monatliche Auszahlungen in Höhe von 4,5 Prozent p.a. sowie Gesamtauszahlungen von 157,4 Prozent. Ein Beitritt ist ab 10.000 Euro möglich.
Fazit: Pflegeimmobilienfonds wie aktuell der 26. INP können aufgrund der demografischen Rahmenbedingungen und der gesetzlichen Förderungswürdigkeit sowie konzeptioneller Eigenschaften wie langjährigen Mietverträgen und somit in Aussicht gestellten stabilen Cash-Flows eine interessante Ergänzung zu einem diversifizierten Portfolio darstellen. Im Gegensatz etwa zu Wohnimmobilienfonds ist das Angebot für Privatanleger zudem relativ begrenzt. Neben der INP-Gruppe dürfte interessierten Anlegern außerdem der Anbieter Immac bekannt sein.