Deutsche Fonds-Branche im ersten Halbjahr mit deutlichen Zuflüssen


Man hätte es kaum für möglich gehalten: Die Fondsbranche in der Bundesrepublik konnte trotz des zwischenzeitlich verlorengegangenen Vertrauens an den Kapitalmärkten das erste Halbjahr 2020 nahezu zu auf gleichem Niveau wie in den Vorgängerzeiträumen abschließen. Laut dem Branchenverband BVI flossen den Gesellschaften rund 37,9 Milliarden Euro zu. In den Jahren 2018 und 2019 war die deutsche Fondsbranche demnach jeweils mit rund 40 Milliarden im ersten Halbjahr im Plus. Wie der BVI mitteilt, war die Lage bei den offenen Publikumsfonds von extremen Wechselbädern geprägt. Mussten diese im ersten Quartal 2020 noch Netto-Abflüsse von rund 11,4 Milliarden Euro verkraften, sei der Zeitraum von April bis Juni von Zuflüssen in Höhe von 15,7 Milliarden Euro geprägt gewesen. Der große Anteil sei dabei von nachhaltigen Fonds erbracht worden. Die Fondsgesellschaften in Deutschland verwalten laut BVI aktuell rund 1,06 Billionen Euro.


DWS-Mischfonds überschreitet Zwei-Milliarden-Euro-Marke


Der von Portfoliomanager Christoph-Arend Schmidt gelenkte DWS Dynamic Opportunities LC (ISIN: DE000DWS17J0) hat die Zwei-Milliarden-Euro-Marke überschritten. Laut dem Unternehmen hat sich das verwaltete Vermögen innerhalb von 16 Monaten verdoppelt. Der dynamische Mischfonds habe bereits im laufenden Jahr knapp 400 Millionen Euro an Zuflüssen verbuchen können. Aus Sicht des Portfoliomanagers hat der Fonds „kräftig von der Markterholung ab Mitte März profitiert.“ Eine erhöhte Aktienquote und die Gold-Position haben sich demnach positiv ausgewirkt. Schmidt hält aktuell die Sektoren Informationstechnologie und Healthcare übergewichtet. Zu den größten Einzelwerten des im Jahr 2016 aufgelegten Fonds zählen aktuell der in Bochum ansässige Immobilienkonzern Vonovia, der Tech-Riese Alphabet sowie der Kreditkarten-Spezialist VISA.


Sind Frauen die besseren Fondsmanager?


Zumindest in Krisenzeiten – das haben laut Goldman Sachs unternehmenseigene Analysen ergeben. Demnach hatten Frauen im Zuge der Coronakrise und der damit verbundenen Markteinbrüche im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen das bessere Händchen bei der Auswahl von Aktien. Laut der Studie konnten 43 Prozent der von Frauen verwalteten Fonds (definiert als Fonds mit mindestens einem Drittel weiblichen Managementanteils) im laufenden Jahr die Benchmark übertrumpfen. Dahingegen gelang dies nur 41 Prozent der männlichen Kollegen. „Von Frauen verwaltete Fonds hielten vielen Marktschwankungen stand, wobei der Medianfonds von Anfang des Jahres bis zum 23. März seine Benchmark um 50 Basispunkte übertraf. Auf der anderen Seite blieb der typische Fonds ohne weibliche Manager in diesem Zeitraum um 20 Basispunkte hinter seiner Benchmark zurück “, erklärten die Analysten in einer Mitteilung. Interessant an der Abweichung sei, dass die Performance bei von Frauen und Männern gelenkten Fonds in den letzten Jahren jeweils gleich gewesen sei. Laut Goldman hat die von weiblichen Fondsmanagern vorgenommene höhere Gewichtung von Technologiewerten zu diesem Ergebnis geführt.


Alpha Star Aktien mit „Rendite-Höchststand“


Der Aktienfonds – im September 2014 aufgelegt – hat im August 2020 einen neuen Höchststand bezüglich der Rendite erreicht. Wie die Alpha Star Management GmbH mitteilt, hatte der Fond zu dem Zeitpunkt eine Rendite von 135 Prozent erwirtschaftet. „Auch wenn sich der Alpha Star Aktienfonds im Februar und März 2020 nicht dem negativen Markttrend entziehen konnte, war die Erholung der vergangenen Monate ausgesprochen dynamisch“, heißt es in der Mitteilung. Der Alpha Star Aktien (ISIN: LU1070113235) habe von steigenden Umsätzen und Gewinnen der Einzelwerte-Positionen profitieren und so eine Rendite von 17 Prozent im laufenden Jahr 2020 erreichen können. Portfoliomanager Felix Gode setzt seit Auflage auf Unternehmen aus dem deutschen Mittelstand. Laut eigenen Aussagen ist er zu 100 Prozent mit seinem Privatvermögen investiert.