Wahl in Russland mit vorhersehbarem Ausgang
Am Sonntag, den 19. September wurde in Russland die Wahl zur Staatsduma beendet. Drei Tage dauerte der Wahlmarathon in elf Zeitzonen, bei der auch Regional- und Stadtparlamente gewählt wurden. In diesem Jahr fand die Wahl ohne neutrale Beobachter der OSZE statt. Die Wahlbeteiligung lag bei knapp 45 Prozent. Bereits zu Beginn der Wahl wurden vielfach Verstöße gemeldet, so seien teilweise vorausgefüllte Wahlzettel päckchenweise in die Wahlurnen gesteckt worden. Vierzehn Parteien standen zur Wahl, darunter Wladimir Putins regierende Partei „Geeintes Russland“. Diese hat nach der Auszählung der Stimmen die Wahl mit 49,8 Prozent gewonnen und damit wieder die absolute Mehrheit geholt. Dieser Wahlsieg könnte für Kontinuität an den Märkten sorgen, zumal es nur die Oppositionspartei „Neue Leute“ mit knapp fünf Prozent in die Staatsduma geschafft hat.
Staatshaushalt in solidem Zustand
Dem russischen Staatshaushalt geht es im zweiten Corona-Jahr gut. Nach dem leichten Einbruch des Wirtschaftswachstums 2020 um drei Prozent wächst das BIP in diesem Jahr um 3,8 Prozent. Das scheint im Vergleich mit dem globalen Wachstum von durchschnittlich 6,5 Prozent zwar schwach, die drei Prozent Einbuße fielen allerdings im internationalen Vergleich ebenfalls geringer aus als die der anderen Länder.
Das Wirtschaftswachstum lässt sich auf die gesteigerte Nachfrage nach Rohstoffen zurückführen: Nickel, Palladium und Getreide wurden vielfach ins Ausland exportiert. Der Corona-Impfstoff Sputnik V wurde in 65 Länder verkauft. Darüber hinaus sorgen die steigenden Öl- und Gaspreise für einen Aufschwung. Allein die Gazprom-Aktie konnte im Jahr 2021 ein Plus von knapp 85 Prozent verbuchen. Die Aktie des in Erdgas und Erdöl machenden Unternehmens Novatek konnte bis heute ein Plus von rund 66 Prozent erzielen. Zudem konnten Finanzdienstleister, wie die Sberbank, hohe Gewinne verzeichnen.
Russischer Aktienmarkt laut Experte unterbewertet
Gerhard Heinrich hat sich auf die Analyse von Zukunftsmärkten und Schwellenländern spezialisiert. Seiner Meinung nach ist der russische Aktienmarkt weiterhin unterbewertet – und das, obwohl er in den letzten Monaten stark zugelegt hat. Sanktionen des Westens nach der Annexion der Krim 2014 und niedrige Energiepreise haben die Wirtschaft in Russland schrumpfen lassen. Davon hat sich der Markt aber erholt. Seit November 2020 erlebt er einen Aufschwung, der Moskauer Leitindex RTS wuchs um satte 60 Prozent. Vor allem der wachsende Rohstoffmarkt sorgt für gute Laune bei den Anlegern. Wer sich mit Rohstoffen und Emerging Markets auskennt, hat mit einem passenden Fondsprodukt Chance auf gute Gewinne.
Diese Fonds investieren in Russland
Der thesaurierende DWS Russia (ISIN: LU0146864797) ist ein All Cap Aktienfonds. Das Portfolio investiert ausschließlich in Russland, die Titel kommen primär aus der Energie-, Grundstoff- und Finanzbranche. Um das Risiko zu minimieren, nutzt das Fondsmanagement der DWS das DWS Trend- und Risikosystem (TRC): „Mit DWS TRC lässt sich proaktiv das Aktienmarktrisiko in einem Fonds steuern und von Marktentwicklungen profitieren“, so das Fondsmanagement. Um das Risiko zu begrenzen, werden unterschiedliche Faktoren berücksichtigt. Die Entwicklung der Edelmetall- und Industriemetallpreise (EM-IM-Ratio) können Aufschluss über die Marktsituation geben. Dabei gilt der Grundsatz: Je mehr Industriemetalle nachgefragt werden, desto besser ist die Konjunktur. Die Indizes der Emerging Markets sowie die Volatilität und Liquidität des Finanzsystems gelten ebenfalls als Indikatoren für eventuelle Risikofaktoren. Um einen Trend zu erkennen, werden die 50- und 200-Tage-Linien miteinander verglichen. Liegt die 200-Tage-Linie über der 50-Tage-Linie, kann das ein Hinweis auf einen Langzeittrend sein. Der seit 2002 laufende Fonds hat seit Jahresbeginn ein Plus von mehr als 30 Prozent verbuchen können. Die drei am häufigsten vertretenen Titel des sparplan- und VL-fähigen Fonds sind Aktien von Gazprom, Sberbank und Lukoil.
Der Pictet - Russian Equities (ISIN: LU0338483075) ist dem DWS Russia ähnlich. Es handelt sich ebenfalls um einen thesaurierenden All Cap Aktienfonds, jedoch kann bis zu ein Drittel des Portfolios in anderen Ländern als Russland investiert werden. Aktuell kommen mehr als 90 Prozent der Titel aus Russland, ein kleiner Teil kommt aus Kasachstan. Ziel des Fonds ist eine möglichst hohe Kapitalwertsteigerung. Seit 1989 investiert Pictet Asset Management in Schwellenländer. Das Fondsmanagement hat viel Erfahrung und sich in den Jahren zu Experten auf dem Gebiet entwickelt. Es ist sich um die Schwankungen auf dem russischen Markt bewusst: „Wir glauben, dass eine solche Kulisse Gelegenheiten für einen erfahrenen aktiven Manager bietet, überdurchschnittlich abzuschneiden.“ Der Pictet - Russian Equities ist sparplanfähig und hat aktuell primär Aktien aus der Energie-, Grundstoff- und Finanzbranche im Portfolio.
„Die Bedeutung der Schwellenländer für die internationalen Kapitalmärkte hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur deutlich erhöht, sondern wird erwartungsgemäß weiterhin noch stark zunehmen“, so das J.P. Morgan Asset Management. Mit ihrer Expertise machen sich die Fondsmanager des ausschüttenden JPM Russia (ISIN: LU0215049551) diese Entwicklung zunutze, um langfristiges Kapitalwachstum zu erreichen. Auch dieser All Cap Aktienfonds setzt primär auf Titel aus der Energie-, Grundstoff- und Finanzbranche, die sich aus Aktien von Gazprom, MMC Norilsk Nickel und Lukoil und weiterer Unternehmen zusammensetzen. Der sparplanfähige Fonds investiert konzentriert in russische Unternehmen, hat aber auch Titel aus Kasachstan und Weißrussland im Portfolio. Seit Jahresbeginn konnte der Fonds um knapp 28 Prozent zulegen.
Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum
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