Schwellenländer S&P stuft Brasilien auf Ramsch-Niveau herab
Schulden, Rezession und Korruption. Die schlechten Nachrichten aus Brasilien reißen nicht ab. Die Kreditwürdigkeit sinkt, die Währung fällt ins Bodenlose. FondsDISCOUNT.de behält die Entwicklung der Schwellenländer in einer neuen Serie im Blick.
Beunruhigende Signale kommen aus Lateinamerika. Die US-Ratingagentur Standard & Poor’s hat die Kreditwürdigkeit Brasiliens herabgestuft. Die Bonitätsnote sinkt von BBB- auf BB+, umgangssprachlich auch als Ramschniveau bezeichnet. Sollte eine der beiden anderen großen Rating-Agenturen – Fitch und Moody’s – dem Beispiel von S&P folgen, dürften sich Investoren in Scharen von dem einst boomenden Schwellenland verabschieden.
Weitere Artikel in unserer Reihe über die Emerging Markets
Teil 1: Brasilien: S&P stuft Brasilien auf Ramsch-Niveau herab
Teil 2: Afrika: Investitionen in die Zukunft Afrikas
Teil 3: Indien: Aktienfonds überzeugen mit starker Performance
Teil 4: Russland: Putin: Wirtschaft ist am Tiefpunkt angekommen
Wann Anleihen zu spekulativen Investments werden
Doch noch ist es nicht so weit. Ein Massenverkauf startet erst dann, wenn Assets aus wichtigen Indizes verschwinden. Dann nämlich gelten brasilianische Staatsanleihen als spekulative Investments. Zahlreiche Fonds dürfen solche Risiko-Papiere nicht halten. Ausländische Investoren werden dann einen großen Bogen um brasilianische Investments machen.
Der Verlust des Investment-Grades durch S&P ist auch ein herber Schlag für die Wirtschaft Brasiliens, die sich seit zwei Quartalen in der Rezession befindet. Die Rating-Agentur begründet ihre Entscheidung mit den wachsenden politischen Problemen, die die wirtschaftliche Entwicklung im Land behindern. So sorgt ein großer Korruptionsskandal bei der staatlichen Ölfirma Petroleo Brasileiro dafür, dass wichtige Investitionen in die brasilianische Infrastruktur auf Eis gelegt wurden.
Schwache Währung und volatile Börsenkurse
Brasiliens Währung, der Real, hat bereits rund ein Drittel seines Wertes im laufenden Jahr verloren. Nach der Abwertung durch die Rating-Agentur sank der Real auf den tiefsten Stand seit 13 Jahren. Die Inflationsrate liegt bei knapp 10 Prozent.
An der brasilianischen Börse Bovespa machte sich die Abwertung ebenso deutlich bemerkbar. Investoren verkauften Aktien, weil sie befürchten, dass Unternehmen nun höhere Kreditzinsen drohen. Banken würden voraussichtlich höhere Sicherheiten verlangen, berichtet die Handelszeitung.
FondsDISCOUNT.de behält die Entwicklung in Brasilien, Russland und China für Anleger im Blick. In einer neuen Serie berichten wir überdies über aktuelle Entwicklungen in Investmentmöglichkeiten in Indien, Südafrika und den Tigerstaaten.