Über die letzten Jahre sind die Volkswirtschaften der Schwellenländer viel schneller gewachsen als die der Industrieländer. Besonders im Tech-Sektor hat sich an den Emerging Markets viel getan. Viele asiatische Tech-Unternehmen haben sich inzwischen zu Marktführern entwickelt und ihre westlichen Konkurrenten überholt. Und auch in der Zukunft bieten die Märkte der Schwellenländer Potenzial. „ESG-Faktoren werden […] einer der größten Treiber für das Wachstum der Schwellenländer im nächsten Jahrzehnt sein“, ist sich Morgan Harting, leitender Portfoliomanager für das AB Emerging Markets Multi-Asset Portfolio (ISIN: LU0633140644) von AllianceBernstein sicher. Zudem sieht er einen weltweiten Nachholbedarf an Gütern und Dienstleistungen. „Viele davon (wie etwa Mikrochips) werden von EM-Unternehmen geliefert“, so Morgan Harting.


Regulationen in China: Investiert bleiben?


Gemeinsam mit Südkorea und Taiwan macht China einen Großteil des MSCI Emerging Market Index aus. Deshalb war es im Index deutlich zu spüren, als es am chinesischen Markt Ende Juli zu starken Abverkäufen kam. Auslöser war die Implementierung strenger Regulationen im Bildungswesen. Der Bildungssektor ist aber nur einer von vielen betroffenen Bereichen – auch der Tech-Sektor sowie Dienstleistungsunternehmen beispielsweise in der Immobilienverwaltung oder in der Lebensmittellieferung bekommen die Welle der Regulationen zu spüren.


Tatsächlich steht China mit seinen Reformationen in diesen Bereichen nicht allein da: Auch andere Regierungen weltweit haben sich mit diesen Themen auseinandergesetzt und Gesetze und Regulatorien eingeführt. Was China zu einem besonderen Fall macht, ist die Geschwindigkeit, mit der die Änderungen umgesetzt werden.


Ganz unerwartet kommt das alles jedoch nicht. Chinesische Unternehmen, die die Warnungen der Regierung beachtet haben, haben schon seit einiger Zeit mit einer genaueren Prüfung und strengeren Regulierungen gerechnet. Auch ist es nicht das erste Mal, dass die chinesische Regierung durchsetzungsfähige Vorschriften einführt. Beispiele dafür sind das Vorgehen der Regierung gegen kleine, schlecht geführte Stahlwerke in den Jahren 2004 und 2005, gegen Lebensmittelunternehmen nach einer Reihe von Sicherheitsskandalen 2008 und gegen Banken im Jahr 2010, als die Aufsichtsbehörden versuchten, das unkontrollierte Wachstum der Schuldenlast des Bankensektors einzudämmen.


Ein Grund für das unvermittelte harte Durchgreifen der chinesischen Regierung liegt im extrem schnellen Wirtschaftswachstum des Staates. Viele Branchen haben sich in den vergangenen zwei Dekaden so schnell entwickelt, dass die Aufsichtsbehörden nur mit Mühe mithalten konnten.


Die derzeitigen politischen Erwägungen der chinesischen Regierung in Bezug auf neue Regulatorien umfassen unter anderem den Datenschutz, die nationale Sicherheit sowie sozioökonomische Überlegungen.


Marktsituation im historischen Kontext betrachten


Bei Anlegern führte die Regulierungswelle zu Verunsicherung. AllianceBernstein plädiert aber dafür, trotzdem investiert zu bleiben. Gefährdet seien auf lange Sicht vor allem Unternehmen, die die Signale Pekings ignorieren.


Betrachte man die aktuelle volatile Marktsituation Chinas im historischen Kontext, so sehe man, dass die Regierung in der Vergangenheit die Regulierungen gemildert und so den Markt beruhigt hat. Dies könne auch in der derzeitigen Situation geschehen. Zudem würden beispielsweise Unternehmen, die die Warnung der Regierung beherzigen und ihre Praktiken an den Zielen der Regierung ausrichten, in einem strenger regulierten Umfeld auf lange Sicht gedeihen. Bestimmten Branchen käme eine stärkere Regulierung ebenfalls zugute – so profitieren zum Beispiel Unternehmen, die sich dem Klimaschutz und dem Thema Nachhaltigkeit verschrieben haben, von Chinas Selbstverpflichtung, bis 2030 den Höhepunkt der Kohlenstoffemissionen zu erreichen und bis 2060 kohlenstoffneutral zu werden.


Dies kommt auch den Fonds von AllianceBernstein zugute, welche chinesische Titel im Portfolio haben: Das Unternehmen stellt die ESG-Kriterien (Environmental, Social, Governance) vor jede Investmententscheidung.


Chancen durch Diversifikation


Das AB Emerging Markets Multi-Asset Portfolio bietet Anlegern die Möglichkeit, langfristig in chinesische Aktien investiert zu sein und gleichzeitig das Verlustpotenzial durch Diversifikation – Investitionen in eine breite Auswahl von Ländern sowie in verschiedene Anlageklassen – zu begrenzen. „Die Schwellenmärkte eignen sich gut für Multi-Asset-Anlagen, da Aktien, Anleihen und Währungen ein breites Spektrum an Anlagemöglichkeiten bilden“, so Morgan Harting. Der Fonds setzt auf eine flexible Anlagestrategie in einer Vielzahl an Schwellenländern. „So können Chancen in allen Anlageklassen genutzt werden, auch in kleineren Ländern in einem frühen Entwicklungsstadium.“


Bei den Anlageentscheidungen steht neben den ESG-Faktoren besonders im Fokus, in Unternehmen zu investieren, welche durch ein nachhaltiges, differenziertes Geschäftsmodell Wert für die Aktionäre schaffen. Um dies zu gewährleisten, setzt AllianceBernstein auf fundamentales Research durch globale Research-Teams.


Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum