Rohstoffmärkte sind eher volatile Märkte und nicht leicht vorhersehbar. Doch gab es in dem Segment auch hier immer wieder längere Phasen einer Hausse oder einer Baisse. Begünstigt durch fiskalpolitische Maßnahmen und Stimuli nach der Finanzkrise stiegen die Rohstoffpreise in den Jahren von 2008 bis 2012 und erreichten teilweise Allzeithochs. Nach eher dünneren Jahren in der Folgezeit manifestierte sich im letzten Jahr ein Aufwärtstrend. Ähnlich wie nach der Finanzkrise 2008/09 begünstigen fiskalpolitische Maßnahmen diese Entwicklung. Es gibt aber auch weitere Gründe.


Liquidität und Stimuli im Jahr 2021 noch höher


Es gibt einen entscheidenden Unterschied zu den Maßnahmen im Zuge der Finanzkrise. Die Liquidität und Stimuli sind aktuell wesentlich höher: „Ein niemals zuvor dagewesener Kreditimpuls hält weltweit die Märkte, trotz der Pandemie, auf Kurs. Jeder Fünfte heute existente US-Dollar wurde erst in 2020 erschaffen – eine bemerkenswerte Zahl, wenn man berücksichtigt, dass es den Dollar immerhin schon seit dem Jahr 1785 gibt“, hieß es dazu kürzlich im Sachwert-Magazin.de. Die Geldmenge in der Eurozone sei bis zum September 2020 um gut zehn Prozent angestiegen. Das Portal sieht in der weltweiten Geldmengenausweitung einen Treiber, vor allem für den Goldpreis, welcher im vergangenen Jahr um etwa 24 Prozent angestiegen sei. „Diese inflationären Tendenzen sowie ein schwächerer US-Dollar sollten gerade den Rohstoffen einen weiteren Auftrieb bescheren“, äußerte sich dazu auch das Branchenmagazin Der Aktionär in der Onlineausgabe und verwies auf die Prognose des amerikanischen Vermögensverwalters Morgan Stanley. Dieser gehe für das Jahr 2021 von weiteren 2,8 Billionen Dollar zusätzlicher von den Notenbanken in die Märkte gepumpter Liquidität aus. Laut dem Magazin kommen die positiven Signale zudem aus dem Reich der Mitte: „Die wirtschaftliche Erholung von China zeigt aktuell keine Schwäche, die Wachstumsprognosen des BIP für 2021 liegen mittlerweile deutlich über 2018/19 und wirken sich unmittelbar auf die Rohstoffpreise aus. China importiere wieder mehr Öl und der Crude Oil Future sei seit seinen Tiefstständen Anfang November um fast 40 Prozent gestiegen. Auch die Investmentbank Goldman Sachs geht von einen Bullenmarkt für Rohstoffe im Jahr 2021 aus und nennt mit einem schwächeren US-Dollar und steigenden Inflationsrisiken ähnliche Gründe.


Fokus Edelmetalle


„Die expansive Fiskal- und Geldpolitik in den Industrieländern treibt die Zinssätze weiter nach unten und schafft Nachfrage nach Absicherung der Inflationsrisiken, wodurch die Nachfrage nach Edelmetallen steigt“, so Goldman Sachs in einer Notiz. Die Investmentbank sieht den Goldpreis im Jahr 2021 bei 2.300 US-Dollar pro Unze und erwartet einen Silberpreis von bis zu 30 US-Dollar pro Unze. Edelmetalle stehen demnach im unmittelbaren Aufwärtstrend, da sich die Marktbilanzen aufgrund der starken Nachfrage aus China vor den Erwartungen verschärfen. Auch die Kapitalmarktstrategen der Commerzbank erwarten bei Gold eine Fortsetzung des Höhenfluges. Sie gehen davon aus, dass der Goldpreis bis Ende 2021 auf 2.100 US-Dollar je Feinunze steigen könnte. Als Preistreiber sehen die Experten die lockere Geldpolitik führender Notenbanken, welche sich auch auf lange Sicht nicht ändern werde. Zudem seien die Schuldenberge führender Industriestaaten hoch. Gold, was keine Zinsen für die Investoren abwerfe, bleibe weiterhin eine vergleichsweise lukrative Alternative für künftige Anlageentscheidungen, so die Commerzbank in ihrem Marktausblick für 2021.


Kupfer: China als Zugpferd


Hinsichtlich der Industriemetalle geht der Fingerzeig bei vielen Finanzmarktexperten ebenfalls nach China. „Wie schon in diesem Jahr dürfte China im nächsten Jahr eine Hauptrolle spielen", prognostiziert die Commerzbank. Kupfer werde vom geplanten Aufbau strategischer Metallreserven und dem Ausbau erneuerbarer Energien am meisten profitieren. Der Londoner Rohstoffe-Analyst CRU Group sieht den asiatischen Marktriesen im Aufwind: „Die jüngsten chinesischen Wirtschaftsdaten waren allesamt robust ausgefallen, und die Anzahl der monatlichen Immobilienfertigstellungen hat sich positiv entwickelt“, so  Chefanalyst Charlie Durant in einer Mitteilung. Aufgrund von Stimulus-Maßnahmen, einer Erholung im Automobilsektor und einem boomenden Bausektor erwarte er für 2021 ein erneutes Wachstum der chinesischen raffinierten Kupfernachfrage von über zwei Prozent im Jahresvergleich. Neben China könnte laut Commodity Market Analytics auch das neue US-Oberhaupt mit seiner grünen Agenda ein weiterer Treiber sein: „Schließlich will der neue Präsident erneuerbare Energien und Elektrofahrzeuge fördern, was beides die Kupfernachfrage erhöhen dürfte.“ Das Industriemetall gilt allgemein als Schlüsselelement für eine kohlenstoffärmere Wirtschaft (Dekarbonisierung), die wiederum einen Klimawandel begünstigen kann.


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Craton Capital Global Resources Fund (ISIN: LI0043890743)


Dieser Rohstofffonds ging im Jahr 2008 an den Start. Das Management investiert weltweit und setzt den Fokus auf Industriemetalle und Gold. Zu den Top-Positionen zählen die südafrikanischen Goldproduzenten DRDGOLD und Sibanye-Stillwater sowie der australische Bergbaukonzern Rio Tinto.


SUNARES - Sustainable Natural Resources (ISIN: LU0344810915)


Das Managementduo Udo Sutterlüty und Colin Moor teilt das Investmentuniversum nach den altchinesischen Prinzipien Yin (Wasser, Erde) und Yang (Feuer, Luft). Sutterlüty und Moor sind der Meinung, dass die natürliche Balance aus dem Gleichgewicht gekommen ist. In der Folge setzen sie auf Yin-korrelierte Branchen (Energie, Wasser, Agrar, Nahrungsmittel).


Earth Exploration Fund (ISIN: DE000A0J3UF6)


Fondsadvisor Joachim Berlenbach setzt einen weltweiten Fokus auf Aktien aus den Bereichen Öl/Gas, Edelmetalle, Basismetalle, Uran, Diamanten, erzhaltige Sande und Kohle. Das Investmentuniversum des im Jahr 2006 aufgelegten Fonds umfasst dabei Unternehmen, die in der Rohstoffexploration/-förderung tätig sind, deren Lagerstättenpotenziale aber in der aktuellen Unternehmensbewertung aus Sicht von Berlenbach noch nicht vollständig berücksichtigt erscheinen.


 


Wertentwicklung im Fünf-Jahresrückblick



 


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