„Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb“ – wie häufig begegnet Anlegern diese Essenz von Harry Markowitz‘ Portfoliotheorie? Dabei stellt sich aber die Frage: Auf wie viele Körbe sollte man die Eier verteilen? Gilt hier: Je mehr Positionen im Portfolio, desto besser? Marc Phelps, Chief Investment Officer bei AllianceBernstein (AB), hat auf diese Frage eine Antwort, die überraschen mag: Die magische Grenze für Positionen im Portfolio liege bei etwa dreißig. Der möglichen Anlegersorge, dass es bei einem so konzentrierten Portfolio zu einem höheren Risiko kommen könnte, begegnet er mit Mathematik: So gebe es eine exponentielle Abnahme der zusätzlichen Vorteile der Diversifizierung. Bei bereits 30 Aktien erziele man schon 95 Prozent der Diversifizierungsvorteile und so mache es in Hinblick auf die Risiken kaum einen Unterschied, ob ein Portfolio aus 30 oder aus 100 Aktien bestehe.
Wirft man einen Blick auf die vergangene Performance von konzentrierten Ansätzen, zeige sich, dass diese Strategie aufgeht. Eine Analyse von eVestment und AB aus dem Jahr 2015, die das Alpha verschiedener Fonds – also die abweichende Wertentwicklung der Fonds gegenüber der Entwicklung der Benchmark – über einen Drei- und einen Fünf-Jahreszeitraum untersuchte, kam zu folgendem Ergebnis: Das Alpha von Fonds mit 50 oder weniger Positionen schnitt besser ab als jenes von breiter aufgestellten Fonds – und signifikant besser als das von passiven Finanzprodukten wie ETFs.
Und auch in den Krisenmärkten konnten konzentrierte Portfolios überzeugen: Ein Blick auf die Sortino Ratio zeigt, dass die Strategie aufging. Mit der Sortino Ratio misst man den risikobereinigten Gewinn einer Geldanlage. Im Gegensatz zur Sharpe Ratio berücksichtig diese Kennzahl nur den Teil der Volatilität, der von abwärts gerichteten Bewegungen erzeugt wird. Bei beiden Kennzahlen gilt jedoch: Je höher, desto besser. Eine Analyse von AB und eVestment aus dem Jahr 2017 zeigt, dass die untersuchten konzentrierten Portfolios auch mit Blick auf die Sortino Ratio die breiter aufgestellten Portfolios und die passiven Produkte outperformen konnte.
Historisch überzeugend – auch in Krisenzeiten
Eine Erklärung für die historisch gute Performance von konzentrierten Portfolios sieht Marc Phelps darin, dass die Fondsmanager sich wesentlich intensiver mit den einzelnen Positionen auseinandersetzen und die Unternehmen dahinter kennenlernen können. Eine Weisheit des Börsengurus Warren Buffett besagt: „Investiere niemals in ein Business, dass Du nicht verstehst.“ Im Umkehrschluss kann man daraus schließen: Je mehr man sich mit einem Unternehmen auseinandersetzt, desto mehr versteht man es und desto besser kann man es einschätzen.
Überdies ermöglicht ein konzentriertes Portfolio es den Fondsmanagern, ihrerseits Einfluss auf die enthaltenen Unternehmen zu nehmen – dies gilt natürlich insbesondere für Positionen, die mit hohem Anteil im Portfolio vertreten sind. So können beispielsweise ESG-Kriterien (Environmental, Social und Governance) gemeinsam mit den Unternehmen betrachtet und optimiert werden. Inzwischen folgen immer mehr Fondsgesellschaften dem Credo, dass nur, wer nachhaltig agiert – nicht nur im ökologischen, sondern eben auch im sozialen Bereich und bei der Geschäftsführung –, auch langfristig Aussichten auf Erfolg hat.
AB Concentrated Global Equity Portfolio
Das Management-Team des AB Concentrated Global Equity Portfolios (ISIN: LU1011998272) von AllianceBernstein setzt auf ein konzentriertes Portfolio mit etwa 30 Growth-Aktien. Das Team besteht aus den Fondsmanagern Mark Phelps und Dev Chakrabarti, die mit 35 bzw. 21 Jahren in der Industrie einen beachtlichen Erfahrungswert mitbringen, sowie aus einem globalen Research Team und dem US Portfolio Management- und Research Team.
Um für den Fonds attraktive Positionen mit langfristigem Growth-Potenzial zu identifizieren, startet das Team mit einem Universum von rund 2.500 Unternehmen. Bedingungen sind eine Marktkapitalisierung von mehr als 2 Milliarden US-Dollar sowie ein Gewinnwachstum von mehr als zehn Prozent.
Im nächsten Schritt fokussiert das Team auf Unternehmen mit beständig positiven Ergebnissen und auf Branchenführer, die ein hohes Maß an Vorhersehbarkeit aufweisen. Zudem findet in diesem Schritt die ESG-Bewertung der potenziellen Positionen statt. Übrig bleiben etwa 250 qualitativ hochwertige Growth-Aktien. Nach einer Evaluierung der besten Kandidaten durch eine Fünf-Jahres-Projektion kommt das Team auf ein Anlageuniversum von etwa 100 Aktien. In das Portfolio schaffen es schließlich 25 bis 35 Aktien, die das Team am stärksten überzeugen konnten. Voraussetzung ist, dass sie preislich attraktiv sind. Außerdem achtet das Team auf eine Diversifikation über verschiedene Branchen hinweg.
Wertschöpfung durch Qualität und Nachhaltigkeit
Wie bei allen Produkten von AB liegt ein besonderer Fokus auf den ESG-Kriterien: Eine starke Aufstellung im ESG-Bereich ist für die Gesellschaft ein Indikator für Wertschöpfung. „Wenn wir potenzielle Unternehmen für das Portfolio bewerten, fragen wir uns: Wollen wir in diesem Unternehmen (E, S) und/oder mit diesen Menschen (G) Geschäfte machen?“, fasst Marc Phelps die Bedeutung von ESG für AB zusammen.
Gemäß der Erfahrung von AB finden sich die qualitativ hochwertigen Growth-Positionen in der Schnittmenge verschiedener Qualitätsmerkmale wie unter anderem Wachstumstreibern, marktbeherrschenden Konzessionen und hohen Marktzutrittschancen, geringer Zyklizität, niedriger regulatorischer Risiken und wiederkehrender Ertragsströme auf der einen Seite, und starker ESG-Kriterien. Hier betreibt AB einerseits eigenes Research, greift aber andererseits auch auf das Research unabhängiger Drittanbieter zurück, um ein möglichst objektives Gesamtbild zu erreichen. Zudem sieht sich die Gesellschaft in der Verantwortung, durch Gespräche mit den Unternehmen, die in ihrem Portfolio vertreten sind, eine Optimierung der ESG-Kriterien zu erreichen. Marc Phelps resümiert: „Wir glauben, dass eine Integration der ESG-Themen es uns erlaubt, Risiken besser einzuschätzen, Chancen besser zu identifizieren und somit mehr Wert für unsere Kunden zu schaffen.“
Wertentwicklung im Fünf-Jahreszeitraum
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