China wird umweltbewusst So profitieren Fonds-Anleger vom Sinneswandel
Die chinesische Regierung will die Luftverschmutzung in Peking aktiv bekämpfen. Welche Aktiengesellschaften davon profitieren, erklärt Craig Bonthron, Fondsmanager des Global Sustainable Equity Fund vom schottischen Asset Manager Kames Capital.
China ist kein einfaches Thema, das sich über einen Aktienkorb oder einen ETF abdecken lässt. Wer in dort investieren möchte, sollte diese Entwicklungen kennen und die Unternehmen identifizieren können, die davon auch profitieren. Craig Bonthrons Aufgabe ist es, diese nachhaltigen Aktiengesellschaften für den Sustainable Equity Fund ausfindig zu machen. Der schottische Asset Manager Kames Capital verwaltet von Edinburgh und London aus etwa 51.3 Milliarden Britische Pfund, knapp 60 Milliarden Euro.
Der erst im April vergangenen Jahres aufgelegte Fonds erzielte in den letzten zwölf Monaten eine Performance von knapp 18 Prozent (17,97 %, FWW, Stand: 27.04.2017). Bonthron zufolge sind die besten Investments in China nicht auf den ersten Blick ersichtlich, d.h. es bedarf einer sorgfältigen Bottom-Up-Analyse.
Diese China-Aktien sind im Fonds enthalten
Der Fonds investiert zum Beispiel in das Unternehmen A.O. Smith, „ein erstklassiges US-Industrieunternehmen, das seit über 20 Jahren in China aktiv ist und eine Markenpräsenz sowie den Vertrieb vor Ort aufbaut“, sagt der Fondsmanager in einer Mitteilung des Unternehmens. 2015 startete A.O. Smith das Geschäft mit Belüftungsanlagen für Wohnhäuser, expandierte später zusätzlich in das Wasserfilter- und Boilergeschäft. 2016 verdreifachte sich der Umsatz mit Luftfiltersystemen. Obwohl der Anteil am Gesamtergebnis nur gering ist, handelt es sich hier um einen großen Zielmarkt mit nachhaltigem Wachstumspotential. Ferner wuchs das Wasseraufbereitungs-Geschäft des Unternehmens 2016 um 35 Prozent. Im aktuellen Quartalsbericht (Q1/17) wuchs der Umsatz in China um 27 Prozent im Vergleich zum Dezember-Quartal 2016.
Einem Bericht des Institute of Energy Economics and Financial Analysis in Ohio zufolge steigt China im Bereich der Investitionen für erneuerbare Energie zur Weltmacht auf. Im vergangenen Jahr investierte Shanghai umgerechnet 32 Milliarden US-Dollar in regenerative Technologien. Die beiden Unternehmen Huaneng Renewables und Xinyi Solar sind Bonthron zufolge „die führenden Akteure im Bereich erneuerbare Energien“ in China. Durch ihre Standorte und einem überdurchschnittlichen Management stechen diese Unternehmen in einer Branche hervor, die aufgrund von Fehlallokationen von Kapital und undurchsichtigen Eigentumsverhältnissen unter einem schlechten Ruf leidet.
Erneuerbare Energie und Elektro-Mobilität
Auch bei der Elektromobilität verteidigt China weltweit seine Spitzenposition. Mit einem Anteil von 43 Prozent an der weltweiten Produktion von E-Fahrzeugen liegt das Reich der Mitte weit vor Deutschland mit 23 und den USA mit 17 Prozent, belegt der McKinsey Electric Vehicle Index. China fördert zudem die Entwicklung von Elektrofahrzeugen mit Subventionen für Fahrzeughalter und Strafen für Hersteller, die ihre Modelle nicht auf Elektroantriebe umstellen.
In diesem Kontext zählt Lithium zu den wichtigsten Rohstoffen für die Fertigung von Elektrofahrzeugen. Das Unternehmen Abermarle ist weltweit der größte und günstigste Produzent von Lithium zur Batterieherstellung und ebenfalls im Kames Global Sustainable Equity Fund enthalten. „Außerdem ist das Unternehmen in der Lage, seine Billigproduktion auch nach 2020 fortzusetzen, im Gegensatz zum Gros seiner Rivalen weltweit. Wir halten die Schätzungen zur Marktdurchdringung von Elektrofahrzeugen für übertrieben pessimistisch und rechnen damit, dass 2020 die kritische Marke von drei Prozent erreicht wird“, so Bonthron (siehe Foto). „Die Preise für Lithium sind bereits 2016, noch vor der Einführung namhafter Elektrofahrzeugmodelle, nach oben gegangen. In den kommenden Jahren dürfte es immer wieder Engpässe bei der Versorgung mit Lithium geben.“
Aluminium wird rund um den Globus verwendet, um schwerere Metalle in Flugzeugen, Autos und Schiffen zu ersetzen und dadurch die Abgase deutlich zu reduzieren. Das Unternehmen Norsk Hydro modernisiert die Aluminiumherstellung, denn es bezieht die benötigte Energie hauptsächlich aus erneuerbaren Energien und will bis 2020 CO2-neutral produzieren. Das ist beachtlich für eine energieintensive Branche, die nicht für Nachhaltigkeit bekannt ist. Die Umweltstandards des Unternehmens sind weltweit führend. „Norsk Hydro profitierte unmittelbar von der kürzlichen Drosselung der chinesischen Aluminiumherstellung, die seit Jahren auf den Aluminiumpreis drückte. Im Jahr 2016 wurde beim Aluminiumpreis die Talsohle durchschritten. Der Kurs der Norsk Hydro-Aktien hat sich seit seinem Tiefstand im März 2016 nahezu verdoppelt“, so Bonthron abschließend.
Mit dem Kames Global Sustainable Equity Fund erhalten Anleger einen Nachhaltigkeits-Fonds, der sich auch in fernen Märkten wie dem riesigen China auskennt. Über FondsDISCOUNT.de ist der Fonds ohne Ausgabeaufschlag erhältlich.