Die Nachricht, dass der Deutschland-Aktienfonds-Experte Tim Albrecht seinen langjährigen Arbeitgeber DWS verlassen möchte, war nicht nur eine weitere Belastung für die Deutsche-Bank-Tochter, sondern dürfte auch zahlreiche Anleger der Albrecht-Fonds irritiert haben. Immerhin verwaltete der Börsenprofi mit dem DWS Aktien Strategie Deutschland (ISIN: DE0009769869), dem DWS Deutschland (ISIN: DE0008490962), dem DWS Investa (ISIN: DE0008474008) und dem Deutsche Invest I German Equities (ISIN: LU0740822977) gleich mehrere erfolgreiche Top-Seller-Fonds der DWS mit einem Gesamtvolumen von rund 15 Milliarden Euro. Dass der geplante Wechsel im Fondsmanagement für Unruhe gesorgt hat, zeigt sich auch daran, dass Morningstar quasi umgehend das Rating für die entsprechenden DWS-Fonds ausgesetzt hatte. Nachdem nun bekannt wurde, dass Albrecht doch bei der DWS bleiben werde, reagierten die Analysten mit einer Aktualisierung des Ratings. Die neuen Bewertungen sollen in den kommenden Tagen veröffentlicht werden.
Albrecht werde bei der DWS „seine bisherige Funktion als Leiter Equities-Plattform für Deutschland, Österreich, Schweiz (DACH-Region) unverändert weiterführen sowie auch weiterhin das deutsche Aktienteam leiten“, zitiert etwa das Branchenmagazin Fonds professionell ONLINE eine interne Mitteilung der Gesellschaft. Christoph Ohme und Hansjörg Pack, welche die Nachfolge im Fondsmanagement übernehmen sollten, bleiben weiter in Albrechts Team. Nach Information der F.A.Z. wird Ohme den DWS-Fonds Investa führen und Pack den DWS Aktien Strategie Deutschland. Morningstar berichtet, Albrecht werde künftig wieder als Fondsmanager des DWS Deutschland sowie seinem DWS Invest German Equities tätig sein.
Dass Albrecht der DWS erhalten bleibt, schreiben Beobachter dem ebenfalls im Oktober zur DWS zurückgekehrten Asoka Wöhrmann zu. Der CEO folgte auf Nicolas Moreau, welcher nicht zuletzt aufgrund massiver Mittelabflüsse in den DWS-Fonds das Unternehmen verlassen musste.