Dividendenstarke Unternehmen sollten in einem diversifizierten Depot nicht fehlen – schließlich können die regelmäßigen Ausschüttungen ein attraktives Zusatzeinkommen bescheren. Angesichts der Corona-Pandemie fragen sich allerdings viele Anleger, ob Dividendentitel bzw. Dividendenfonds auch weiterhin eine gute Wahl sind.
Wie die diesjährige Studie der DZ Bank nahelegt, sind diese Sorgen unbegründet. Nach Schätzungen der Analysten dürften die Unternehmen aus dem Dax, MDax und TecDax für das abgelaufene Geschäftsjahr insgesamt 40 Milliarden Euro an ihre Aktionäre ausschütten. Damit läge die erwartete Dividendensaison 2021 wieder auf hohem Niveau.
Coronabedingte Einbußen, Ausblick aber insgesamt positiv
Noch werden die Rekordergebnisse der Vor-Corona-Zeit nicht wieder ganz erreicht. Denn 2020 waren viele Konzerne in Folge der Pandemie gezwungen, ihre Dividenden zu kürzen oder – wenn Staatshilfen in Anspruch genommen wurden – ganz zu streichen. „Zwar hat die Pandemie die Unternehmen im laufenden Geschäft 2020 unter Druck gesetzt, die aktuelle Berichtssaison zeigt jedoch, dass die Belastungen weniger stark ausfallen als erwartet. Da zudem viele Unternehmen die Dividenden bereits im Vorjahr reduziert haben, sollte der Rückgang der Ausschüttungen deutlich geringer ausfallen als bei den Gewinnen. Nach einem Dividendenrückgang von 16 Prozent im vergangenen Jahr erwarten wir nur noch einen leichten Rückgang von drei Prozent“, schreibt die DZ Bank. Weiter heißt es: „Der Blick nach vorn bleibt positiv. Die Gewinne der Unternehmen sollten sich in den folgenden Jahren deutlich erholen. Die Ausschüttungsrekorde von 2018 sollten mit den Bilanzen von 2022, also in zwei Jahren, wieder erreicht werden.“
Dividendentitel bleiben attraktiv – etwa als Fondslösung
Für Anleger, die sich regelmäßige Ausschüttungen wünschen, sind etwa Dividendenfonds somit weiterhin eine interessante Ergänzung im Depot. Festzinsanlagen wie Staatsanleihen können hier längst nicht mehr mithalten. Wie die DZ Bank darlegt, ist die Dividendenrendite in den vergangenen Monaten zwar gesunken. Im Dax betrage die Kennzahl derzeit drei Prozent, das seien zehn Prozent unter dem langjährigen Durchschnitt. Aber der Renditeaufschlag von 330 Basispunkten gegenüber Staatsanleihen mache die Papiere weiterhin attraktiv.
Möchte man sich selbst ein Dividendenportfolio zusammenstellen, sollte man die Ausschüttungshistorie des Unternehmens genau ansehen. Wie hoch waren die Dividenden in den vergangenen Jahren, gab es kontinuierliche Steigerungen und zeichnen sich andererseits Risiken für die bisherige Ausschüttungspolitik ab?
Lesetipp: Allgemeine Informationen zur Besteuerung von Dividendenfonds haben wir hier für Sie zusammengetragen.
Einfacher ist der Zugang zu ausgewählten Dividendentiteln über entsprechende Fonds. Ein langjähriger Klassiker und absoluter Top-Seller ist etwa der DWS Top Dividende (ISIN: DE0009848119). Der 2003 aufgelegte Aktienfonds hält ein Volumen von mehr als 17 Milliarden Euro. Fondsmanager Dr. Thomas Schüssler wählt für sein Portfolio Aktien hochkapitalisierter Werte aus, die eine höhere Dividendenrendite als der Marktdurchschnitt erwarten lassen. Zu den Top-Holdings zählen aktuell Werte wie Taiwan Semiconductor, NextEra Energy, Nestlé und Johnson & Johnson.
Etwas unbekannter ist demgegenüber zum Beispiel der Stuttgarter Dividendenfonds (ISIN: LU0506868503). Der Fonds pickt sich ebenfalls globale Großkonzerne mit angemessenem Wertzuwachs heraus. Hinter dem Konzept steht die Weiler & Eberhardt Depotverwaltung AG, welche aus dem Stuttgarter Aktien-Club entstanden ist. In Zusammenarbeit mit IPConcept, Luxemburg, wurde dann 2010 der Fonds aufgelegt.
Ebenfalls ein kleinerer Fonds ist der 3 Banken Dividend Champions (ISIN: AT0000600689), in den Anleger seit 2005 investieren können. In Frage kommen ebenfalls weltweit Unternehmen, die eine attraktive und beständige Dividendenpolitik beweisen. Der Fonds ist wie der DWS Top Dividende ausschüttend ausgelegt, während Erträge des Stuttgarter Dividendenfonds thesauriert, also wiederangelegt werden.
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