Der Asset Manager Bantleon verstärkt seinen Fokus auf Nachhaltigkeit, indem externe ESG-Analysen in den Investmentprozess integriert werden. Als Grundlage für die Nachhaltigkeitsanalyse nutzt Bantleon die ESG-Ratings des Datenlieferanten MSCI ESG Research. So soll die Einhaltung ethischer Unternehmensgrundsätze wie der UN-Global-Compact-Richtlinien, der Sustainable Development Goals der UN sowie die Analyse von Reputationsrisiken gestärkt werden. Aufbauend auf den für mehr als 8.000 globale Unternehmen verfügbaren detaillierten ESG-Analysen und -Sektorstudien hat Bantleon einen strukturierten Nachhaltigkeitsprozess sowohl für Aktien als auch für Unternehmensanleihen, Staatsanleihen, staatsnahmen Emittenten und Covered Bonds etabliert.


Vor allen Dingen zwei Fonds aus dem Bantleon-Universum sprechen damit direkt Investoren an, denen die Nachhaltigkeit ein sehr wichtiges Kriterium bei der Auswahl ist: Der vermögensverwaltende Mischfonds Bantleon Changing World (ISIN: LU1808872961) und der Aktienfond Bantleon Select Infrastructure (ISIN: LU1989515447). Beide zählen nun nach MSCI-Rating bei den Themen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung (Environment, Social, Governance = ESG) zu den besten 10% ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe. Im Aktienbereich investiert Bantleon bevorzugt in die großen Themenbereiche digitaler Wandel, demografischer Wandel und erneuerbare Energien. „Diese Themen adressieren direkt gesellschaftliche Herausforderungen, die Investoren über mehrere Jahrzehnte begleiten werden“ heißt es dazu vom Unternehmen. Ausgewählt werden insbesondere Unternehmen, die ein positives Nachhaltigkeitsprofil haben und einen Beitrag zum Erreichen der UN-Nachhaltigkeitsziele leisten.


Positives ESG-Momentum erkennt die ESG-Leader von morgen


Der Bantleon Changing World arbeitet mit einem flexiblen Managementansatz, in dessen Zentrum die nachhaltige Bewirtschaftung der als entscheidend erachteten Zukunftsthemen steht. Investiert wird in Aktien von Unternehmen, die durch innovative oder schwer ersetzbare Geschäftsmodelle Wachstum und Stabilität vereinen. Auf der Anleihenseite liegt der Fokus auf Green Bonds, also auf hochqualitativen Anleihen, die zur Finanzierung konkreter nachhaltiger Projekte dienen. Als Safe-Haven-Ersatz für klassische – aktuell negativ verzinste – Anleihen kann auch in Gold investiert werden, das nach Möglichkeit nachhaltig auf Basis der Responsible Gold Mining Principles produziert wurde. Bei den Anleihen verfolgt Bantleon einen innovativen Ansatz: Liegt ein Emittent unter der Grenze von »BBB« gemäß MSCI ESG Research, muss der Emittent ein positives ESG-Rating-Momentum aufweisen. Dies belohnt Emittenten, welche auf ihr geschwächtes Nachhaltigkeitsprofil reagieren und somit das ESG-Profil verbessern. „Hierdurch kann Bantleon frühzeitig in die künftigen ESG-Leader investieren und von einem sich verbessernden Risikoprofil profitieren“ betont das Management. Um angesichts der erhöhten Anzahl an Emittenten auch bei Unternehmensanleihen eine optimale Abdeckung des Anleihenuniversums zu gewährleisten, werden zusätzlich zu den MSCI-Ratings auch die Agenturen S&P Global (vormals RobecoSAM) und Sustainalytics berücksichtigt.


Die Gewichtung der Anlagethemen und -segmente wird flexibel an die Prognosen der Bantleon-Konjunkturanalysten angepasst. Aktuell setzt der Fonds deutlich auf Aktien, die 64% ausmachen (31.8.), knapp 10% sind in Rohstoffe allokiert. Bei der Auswahl der Titel konzentriert sich Bantleon unter anderem auf die Digitale Infrastruktur als Voraussetzung für das Funktionieren einer vernetzten Gesellschaft. Der Ausbau von Glasfaser-Infrastruktur, neuer Mobilfunk-Technologie (zum Beispiel 5G) und von Datenzentren werde rasant fortschreiten. Betreiber dieser digitalen Infrastruktur profitieren oft von monopolistischen Geschäftsmodellen mit gesicherter Nachfrage durch langfristige Verträge und mit enormen Wachstumsmöglichkeiten. Zweiter Schwerpunkt sind Erneuerbare Energien. Die Pläne zum Aufbau entsprechender Kapazitäten und der damit einhergehenden Reduzierung von Treibhausgasen bieten vielfältige Investitionsmöglichkeiten. Dies gilt unter anderem für Produzenten erneuerbarer Energien, Entwickler großer Solar- und Windparks, Anbieter von Energieaufbewahrungs- und Wasserstofftechnologien sowie für Hersteller notwendiger Komponenten, die sich im Portfolio finden.


Intelligente Städte & Mobilität ist das dritte große Investitionsgebiet des Fonds überschrieben. Intelligente Städte stehen für das Zusammenspiel von Energiemanagement, energieeffizientem Bauen, einer funktionierenden Kreislaufwirtschaft und innovativen Mobilitätslösungen. Investitionsmöglichkeiten seien hier besonders vielschichtig und reichen von Komponentenherstellern für intelligente Stromnetze über Anbieter von Recyclinglösungen und Hersteller energieeffizienter Baustoffe bis zu Produkt- und Lösungsanbietern aus dem Bereich der Elektromobilität und des autonomen Fahrens. Seit Auflegung des Fonds vor zwei Jahren beträgt die Performance 8,53%. Das unterstreicht, dass die Ausrichtung und die aktive Bewirtschaftung Krisenfestigkeit gezeigt hat.


Infrastrukturaktien als stabile Portfolio-Beimischung


Aktien aus dem Segment Basis-Infrastruktur zeigten sich sowohl während der Finanzkrise als auch der Corona-Krise im März deutlich stabiler als der breite Aktienmarkt. Während der Coronavirus-Krise 2020, als der europäische Aktienmarkt gemessen am Eurostoxx50 von Jahresbeginn bis Ende März um mehr als 26% einbrach, korrigierte das Infrastruktur-Aktienportfolio von Bantleon weniger als 16%. Wer von weiterhin niedrigen Zinsen ausgeht kommt an Infrastruktur-Investments kaum vorbei, da so Zugang zu verschiedenen strukturellen Wachstumsthemen wie Wasserversorgung und Energie möglich ist.


Unter dem Strich ist im Segment Basis-Infrastruktur damit langfristig eine bessere Wertentwicklung zu erwarten als beim breiten Aktienmarkt, mit niedrigeren Drawdowns und regelmäßig hohen Dividenden. Geradezu klassisch sind monopolistische Geschäftsmodelle mit hohen Markteintrittsbarrieren, langlebige Verträge mit steten Cashflows der Unternehmen, ausgeprägte Robustheit gegenüber Konjunkturschwankungen, Vertragsanpassungen, die gestiegene Kapitalkosten sowie Inflation berücksichtigen. Das Portfolio Management konzentriert sich auf die Infrastruktur-Bereiche Versorger, Telekommunikation und Transport-Infrastruktur (Straßenbau, Schienenverkehr, Flug- und Seehäfen). In der nachhaltigen Ausrichtung sieht das Management einen weiteren stabilisierenden Faktor: Unternehmen, deren Produkte und Dienstleistungen im Zentrum der Investitionen in das Erreichen der Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen stehen, würden überproportional von der zusätzlichen Nachfrage profitieren.


In das Ausgangsuniversum werden nur Aktien von Unternehmen aufgenommen, die einen möglichst großen Anteil ihres Umsatzes und Gewinns im Bereich Basis-Infrastruktur erzielen, in regulatorisch sicheren Ländern börsennotiert sind und dort den Großteil ihres operativen Geschäfts ausüben sowie festgelegte Kriterien für Bilanzqualität und Nachhaltigkeit erfüllen. Auf Sektorebene werden Energieproduzenten mit einem hauptsächlich auf fossilen Brennstoffen und Nuklearenergie basierenden Energiemix ausgeschlossen. Dies betrifft vornehmlich Segmente des traditionellen Energiesektors, wie Ölexploration, und -produktion. Aktuell steht der Fonds (31.8.) auf Jahressicht noch im Minus, da die Verluste aus dem März noch nicht ganz aufgeholt sind und Aktien aus dem Bereich Flughafen/Luftverkehrsdienstleister unter Unsicherheiten leiden. Die sehr gute Kursentwicklung bis zum März zeigt aber das grundsätzliche Potenzial auf – Anleger könnten somit Nachholeffekte vereinnahmen.


Fazit


Die Integration und weiter verstärkte Beachtung umfassender Nachhaltigkeitskriterien macht die genannten, ohnehin interessanten Fondskonzepte noch attraktiver. Wichtig in diesen volatilen Zeiten: Beide Fonds können flexibel auf veränderte Kapitalmarktbedingungen reagieren und werden sehr aktiv bewirtschaftet.


Lesetipp zum Anlagekonzept des Bantleon Changing World: Interview mit Susanne Linhardt, Portfolio Manager Infrastruktur, vom 16. Mai 2019