Die Inflation liegt bei lediglich 0,2 Prozent. Die japanische Regierung macht den schwachen Ölpreis dafür verantwortlich. Sie strebt eine Inflation von zwei Prozent an. Die Zinssenkung soll dabei helfen, dieses Ziel bis 2017 zu erreichen. Die Abstimmung für die Absenkung der Zinsen fiel mit fünf zu vier Stimmen denkbar knapp aus.
Ähnlich wie die Europäische Zentralbank, kauft auch die Bank of Japan (BoJ) im großen Stil Anleihen auf dem Finanzmarkt. Jedes Jahr werden für dieses Stimulus-Programm umgerechnet etwa 618 Milliarden Euro (Etwa 80 Billionen Yen) in Umlauf gebracht. Fast ein Drittel des gesamten Anleihenmarktes befindet sich bereits in den Händen der BoJ, berichtet das Wall Street Journal. Der Schuldenstand Japans im Verhältnis zum BIP liegt bei 230 Prozent, höher als in jeder anderen vergleichbar großen Volkswirtschaft.

Etwas besser sieht es bei dem KBC Renta Yenrenta aus (WKN: A0HM9Z). Der Fonds der Bremer Kreditbank AG konzentriert sich auf japanische Anleihen mit ausschließlich erstklassigen Schuldnern. Die durchschnittliche Laufzeit der Anleihen wird an die erwartete Zinsentwicklung angepasst. In schwierigen Zeiten kann sich das Management auf den japanischen Geldmarkt zurückziehen.
Abwertungs-Wettlauf der Zentralbanken
Mit dem Richtungswechsel der japanischen Zentralbank steigt der Druck auf die US-amerikanische Fed, mit der nächsten Zinserhöhung noch weiter zu warten. Denn Zentralbanken auf der ganzen Welt schlagen einen anderen Kurs ein als die Fed. In Schweden, Dänemark und der Schweiz gibt es ebenfalls negative Zinsen. Auch die EZB hat den Einlagenzins im Dezember auf -0,3 Prozent abgesenkt, was es Schweden und Dänemark besonders schwer gemacht hat, ihre eigene Währung gegenüber dem größten Handelspartner, der Euro-Zone, zu schwächen.
Ökonomen rätseln daher über die mögliche Wirkung eines solchen Schrittes. Manche halten die Maßnahme der japanischen Zentralbank für einen der letzten Schritte der Intervention, die Japan noch zur Verfügung stehen.
