Inhalt
Doch warum sind Investmentfonds so beliebt?
Welche Fondsarten stehen zur Verfügung?
Offene Investmentfonds, die oft auch als Publikumsfonds bezeichnet werden, sind aus der heutigen Investitions- und Börsenwelt kaum noch wegzudenken. Nach Statista-Angaben verwalteten sie 2021 bereits 71.053 Milliarden US-Dollar (71,05 Billionen US-Dollar). 2015 waren es noch 38.243 Milliarden US-Dollar, was innerhalb von nur sechs Jahren einem Zuwachs von 85,8 Prozent entspricht. Genauso wie die betreuten Vermögen wuchsen, legte im Zeitverlauf auch die Anzahl der Fonds zu. Ende 2021 waren es nach Statista weltweit bereits 131.808.
Doch warum sind Investmentfonds so beliebt?
Grund sind eine Reihe von Vorteilen, die den Vermögensaufbau als auch die moderne Kapitalanlage deutlich erleichtern und vereinfachen.
An erster Stelle wäre die Risikoverminderung gegenüber einer Einzeltitelauswahl von Aktien und Anleihen zu nennen. Eine strenge Regulierung nach UCITS (Undertakings for Collective Investments in Transferable Securities), die im Deutschen unter der OGAW-Richtlinie (OGAW=Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren) bekannt ist, schreibt dem Fondsmanagement die Einhaltung verschiedener Risikoparameter vor. Dazu gehört beispielsweise, dass der Anteil einzelner Investitionen innerhalb eines offenen Fonds nie mehr als zehn Prozent betragen darf. Weiterhin dürfen alle Positionen, die größer als fünf Prozent sind, in Summe nicht mehr als 40 Prozent des Sondervermögens überschreiten. Die Richtlinie gewährleistet einerseits eine breite Streuung und reduziert anderseits das Risiko einer Selbstüberschätzung des Fondsmanagements und somit Verlustrisiken.
Die OGAW-Richtlinie schreibt zudem eine getrennte Aufbewahrung des Fondsvermögens vom Kapital der Fondsgesellschaft vor, wodurch das Sondervermögen im Fall einer Insolvenz verschont bleibt.
Anleger, die sich für einen bestimmten Investmentfonds interessieren, können bei FondsDISCOUNT.de im vereinfachten Fondsprospekt, das sich unter dem Punkt „Downloads“ auf der Seite des gewählten Fondsportraits aufrufen lässt, prüfen, ob ihr Fonds der OGAW-Richtlinie unterliegt.
Für Investmentfonds spricht zudem, dass sie bereits mit kleinen Beträgen eine breite Streuung über viele verschiedene Wertpapiere ermöglichen. So genügen häufig 250 Euro oder 50 Euro monatlich im Sparplan, um mit dem Vermögensaufbau beginnen zu können.
Trotz der Bündelung von Wertpapieren sind Investmentfonds dennoch in der Regel sehr liquide. Dies ermöglicht Transaktionen innerhalb eines Tages (bei einer Handelbarkeit an der Börse) beziehungsweise innerhalb einer Woche (über die Fondsgesellschaft).
Ein weiterer Vorteil besteht in einem gut ausgebildeten Fondsmanagement, das meist über eine langjährige Ausbildung und Erfahrung in der Einzeltitelauswahl verfügt. Anleger können von diesem Fachwissen profitieren und die schwere Aufgabe der Einzeltitelauswahl so abgeben.
Investmentfonds eröffnen aber auch den Zugang zu Märkten, die sonst nicht oder nur schwer für Privatanleger zugänglich sind. So ist beispielsweise der Kauf von indischen Aktien stark eingeschränkt, wohingegen Fonds breit diversifiziert in den Markt investieren dürfen.
Aufgrund der hohen Fondsanzahl innerhalb einer Anlagekategorie entsteht Wettbewerb, der die Investmentgesellschaften einerseits zu Leistung anspornt und anderseits die Spreu vom Weizen trennt. So ist es heute für Privatanleger über entsprechende Suchmaschinen sehr leicht möglich, alle Fonds einer Kategorie regelmäßig miteinander zu vergleichen. Sie haben die Möglichkeit, stets nur in die besten Fonds zu investieren, da ein Wechsel über den passenden Online-Broker heute ebenfalls schnell und günstig möglich ist.
Lesetipp: Top-Fonds – Fonds verschiedener Sektoren im Vergleich
Da für alle Anlageklassen passende Investmentfonds existieren, können Sparer zudem breit streuen und ihr Depot noch stabiler als bei einer reinen Aktienfondsausrichtung aufstellen.
Viele Anleger schätzen ein aktives Fondsmanagement, da hier Menschen statt Computer Entscheidungen treffen, die meist umfassender durchdacht und nicht rein mechanisch getroffen werden.
Zwar berechnen Investmentfonds Verwaltungs- und in manchen Fällen auch Performancegebühren, doch wenn Anleger im Gegenzug stets nur die besten Fonds ihrer Kategorie wählen, können sie im Gegenzug vielfach eine Überrendite erzielen.
Worauf Anleger achten sollten
Auch bei Investmentfonds gibt es trotz aller Vorsichtsmaßnahmen Risiken. So können trotz der breiten Streuung dennoch hohe Verluste auftreten. Ein Beispiel dafür sind Branchenfonds, die nur in einen Sektor investieren und somit höhere Risiken besitzen. Interessieren sich Anleger dennoch für sehr spezialisierte Fonds, sollten sie die möglichen höheren Schwankungen bei der Depotgewichtung berücksichtigen.
Einen Ausgabeaufschlag muss heute niemand mehr zahlen. So können Sie über FondsDISCOUNT.de eine große Zahl verschiedener Investmentfonds ohne diese zusätzlichen Kosten handeln.
Die Fondsgebühren sollten bei der Fondsauswahl dennoch nicht an erster Stelle stehen, denn am Ende zählt für Anleger nur die Rendite, die sie nach Abzug aller Kosten erzielen. So kann es vorkommen, dass die besten Fonds eines Segments ihre Vergleichsindizes hinsichtlich der Rendite übertreffen, obwohl ihre Gebühren deutlich über denen von ETFs liegen.
Welche Fondsarten stehen zur Verfügung?
Grundsätzlich können wir zwischen offenen und geschlossenen alternativen Fonds (kurz: AIFs) unterscheiden. Erstere besitzen eine unbegrenzte Laufzeit, investieren entsprechend den OGAW-Richtlinien breit gestreut und können unbegrenzt Anteile ausgeben beziehungsweise neue Gelder aufnehmen. Aufgrund der geringen Mindestinvestitionssummen sind offene Fonds auch für Menschen mit geringem Einkommen leicht zugänglich. Sie sind darüber hinaus sehr liquide und so jederzeit veräußerbar.
Klassische Investmentfonds decken viele Anlagebereiche ab und lassen sich deshalb in Aktien-, Renten-, Immobilien-, Geldmarkt-, Misch-, Länder- und Branchenfonds unterscheiden. Hinzu kommen Hedge- und weitere Spezialfonds. Ein Beispiel für letztere sind Dachfonds, die ausschließlich in andere Investmentfonds investieren.
Hedgefonds unterscheiden sich hingegen von offenen Investmentfonds. Sie sind oft nur ab einer hohen Investitionssumme (meist einer Million Euro) zugänglich und unterliegen nicht den UCITS- beziehungsweise OGAW-Richtlinien. Somit können sie sehr konzentriert oder nur in Derivate wie Futures und Swaps investieren und auch auf fallende Aktienkurse setzen.
Fondsarten
offene Investmentfonds | geschlossene alternative Fonds (AIFs) | |||
aktive Fonds | passive Fonds (ETFs) |
| ||
entsprechend OGAW-Richtlinie | Hedgefonds | entsprechend OGAW-Richtlinie | weitere |
|
Arten: Aktien-, Renten-, Immobilien-, Geldmarkt-, Misch-, Branchen-, Rohstoffaktienfonds und weitere | Arten: Global Makro, Aktivistisch, Long-Short, Fixed Income und weitere | Arten: Aktien-, Renten-, Immobilien-, Geldmarkt-, Rohstoffaktien-, Krypto-, Mischfonds und weitere | Arten: Short-& gehebelte Fonds, zum Teil Rohstofffonds und weitere | Arten: Immobilien-, Erneuerbare-Energie-Projekt-, Container-, Flugzeug-, Schiffs-, Private-Equity-Fonds und weitere |
Neben diesen aktiven gewinnen passive Fonds, auch Indexfonds oder ETFs genannt, zunehmend an Bedeutung. Sie bilden lediglich einen Index nach, wobei diese Aufgabe größtenteils von Computern übernommen wird, und sind aus diesem Grund häufig sehr günstig. Anders als bei aktiven Fonds kann hier allerdings – entsprechend dem Index – die Streuung deutlich geringer ausfallen. Auch passive Fonds decken heute bereits alle verfügbaren Vermögensklassen ab.
Geschlossene alternative Fonds besitzen hingegen eine festgelegte Laufzeit, während der die Anteile nur über den Zweitmarkt veräußerbar sind. Sie können in Immobilien, Erneuerbare-Energie-Projekte, Container, Flugzeuge, Schiffe, Private-Equity-Unternehmensbeteiligungen und viele weitere Bereiche investieren. Sie werden deshalb auch als Alternative Investmentfonds (AIFs) bezeichnet und unterliegen hinsichtlich der Streuung keiner Restriktion, sodass sie auch in wenige ausgewählte Objekte investieren dürfen. Zudem fällt hier in der Regel die Mindestbeteiligung höher als bei offenen Fonds aus.
Private-Equity-Fonds investieren in nicht börsennotierte, überwiegend sehr junge Start-up-Firmen, die einerseits ein großes Wachstumspotenzial besitzen, anderseits häufig aber auch noch keine Gewinne erzielen und deshalb scheitern könnten.
AIFs lassen sich zudem nach der Anlegerschaft unterschieden. So existieren neben den vielen Varianten für Privatanleger auch Fonds, die nur institutionellen Investoren zugänglich sind.
Historie der Investmentfonds
Investmentfonds existieren schon länger, als viele Anleger wahrscheinlich vermuten. So gründete der Amsterdamer Geschäftsmann Abraham van Ketwich in Reaktion auf die Finanzkrise 1772/1773 bereits 1774 einen ersten Vorläufer heutiger Investmentfonds namens Eendragt Maakt Magt (zu Deutsch: Zusammenhalt bewirkt Wunder). Er bot eine breite Streuung und half Anlegern dabei, schwache Börsenphasen besser bewältigen zu können.
In den 1890er-Jahren entstanden in den USA die ersten geschlossenen Fonds. Ein erster offener Investmentfonds, der Massachusetts Investors Trust, wurde von MFS Investment Management schließlich 1924 ins Leben gerufen. Er investiert in US-Aktien und existiert noch heute, ist aber für deutsche Investoren nicht investierbar.
Nach dem Börsenkrach von 1929 führte die amerikanische Finanzaufsichtsbehörde SEC zahlreiche neue Regelungen ein, die offenen Investmentfonds ab 1940 zum Durchbruch verhalfen.
1973 kamen erste Indexfonds auf. So entwickelte Rex Sinquefield eine S&P-500-Variante, die zu einem großen Erfolg wurde und innerhalb der ersten sieben Jahre zwölf Milliarden US-Dollar einsammelte. Im selben Jahr (1973) legten John McQuown und Batterymarch Financial ebenfalls eigene passive Fonds auf. Ab 1976 verhalf vor allem John Bogle den heute unter dem Namen Exchange Traded Funds (ETFs) geläufigen Produkten mit seiner Vanguard-Investmentgesellschaft zu einem großen Durchbruch.
In Deutschland legte die Allgemeine Deutsche Investmentgesellschaft (ADIG) mit dem Fondak 1950 den ersten Investmentfonds auf. Er besteht bis heute fort und investiert in Aktien deutscher DAX- und MDAX-Unternehmen.